Natur erleben • Aktiv erholen • Gastlichkeit genießen
Wildromantisches Tal entlang der Kirnitzsch
Die Kirnitzsch entspringt bei Krasna Lipa (Schönlinde) in der Böhmischen Lausitz in ca. 500 Meter Höhe und mündet nach ca. 40 km bei Bad Schandau in die Elbe.
Das Tal der Kirnitzsch wurde im 16. Jahrhundert als Floßgewässer, zum Flößen von Holz, ausgebaut. Große Teile sind heute noch zu sehen, so die Floßrinne im Bachbett und die Floßschütze. Jahrhundertelang wurde das Holz aus den Wäldern der hinteren Sächsischen Schweiz auf diese Weise bis zur Elbe transportiert.
Im sächsischen Teil des Kirnitzschtals entstanden einst bis zu 12 Wassermühlen, die als Mahl- oder Schneidemühlen, später auch als Gasthäuser genutzt wurden. Vorallem die Mühlen im Kirnitzschtal sind Zeitzeugen der geschichtlichen Entwicklung des Tales sowie der Entwicklung der Technik bei der Nutzung der Wasserkraft.
Die touristische Erschließung begann im 18. Jahrhundert, wobei die Wanderer und Erholungssuchende vorallem die romantische Natur erleben wollten. Der Ausbau der Kirnitzschtalstraße im 19. Jahrhundert brachte einen großen touristischen Aufschwung. Der wachsende Fremdenverkehr machte Projekte wie die erste Überland-Straßenbahn der Welt, die Kirnitzschtalbahn, 1898 möglich.
Eine Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn von Bad Schandau bis zum Lichtenhainer Wasserfall ist auch heute noch ein Erlebnis für die ganze Familie.
Entlang der Kirnitzsch führt ein ca. 9 km langer Lehrpfad, der Flößersteig. Er beginnt an der Neumannmühle und führt fast ausschließlich am linken Ufer der Kirnitzsch bis zur Elbe in Bad Schandau. Den Namen "Flößersteig" trägt er in Erinnerung an das inzwischen ausgestorbene Gewerbe der Flößer. Auf über 100 Lehrtafeln erfährt man viel über die Arbeit der Menschen, über Mühlen, aber auch über Tiere, Pflanzen und Steine und den Naturschutz.
Im oberen Teil des Kirnitzschtals bei Hinterhermsdorf findet man eine der romantischsten Schluchten des Elbsandsteingebirges, die Kirnitzschklamm mit der Oberen Schleuse. Eine Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse ist ein Erlebnis, dass sich kein Urlauber der Region entgehen lassen sollte.
Das Kirnitzschtal ist Ausgangspunkt für viele Wandertouren vorallem in die Hintere Sächsische Schweiz. Mehrere Gasthäuser entlang des Kirnitzschtals laden zum Verweilen und Übernachten ein. Beliebte Ausflugsziele und Einkehrmöglichkeiten sind die Mittelndorfer Mühle, der Lichtenhainer Wasserfall, die Neumannmühle, die Felsenmühle, die Buschmühle sowie die Rölligmühle u.a.
Die Neumann-Mühle, an der Einmündung des Großen Zschand gelegen, ist die einzige der Mühlen des Kirnitzschtales, die noch annähernd ihre ursprüngliche Gestalt besitzt. Als Schneidemühle soll sie hier bereits im 14. Jahrhundert gestanden haben. Rund 600 Jahre - bis etwa 1955 - diente das Sägewerk der Bereitung von Bau-, Nutz- und Brennholz. Seit September 1997 ist das Technische Denkmal Neumann-Mühle der Öffentlichkeit wieder zugänglich.
Seit Oktober 2000 dreht sich das Wasserrad an der Mühle wieder. 2023 erfolgte der Einbau eines neuen Wasserrades.
Die Anlage in der Neumann-Mühle zeigt die Herstellung von Holzschliff. Dieses Verfahren wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts von F. G. Keller erfunden und war für die Papierherstellung von großer Bedeutung.
weitere Informationen: www.neumann-muehle.de